PA-TRES - Gesunder Lebensstil in der Pflegeausbildung

PA-TRES

Move it!

Gemälde mit Fussballspielern (Rousseau) Ständig bekommt man zu hören, wie wichtig es ist, sich viel zu bewegen. Dabei bewegen Sie sich bei der Arbeit im Pflegeberuf sicherlich schon genug. Doch wie viel und welche Bewegung ist eigentlich notwendig, damit sie gesundheitsförderlich ist? Muss man Leistungssport treiben, um sich ausreichend zu bewegen? Ganz und gar nicht: Schon leichte Bewegungen im Alltag können sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Dazu gehört Bewegung im Haushalt wie z. B. Staubsaugen oder Gartenarbeit, Freizeitaktivitäten wie z. B. Radfahren oder Tanzen und auch die körperliche Aktivität während der Arbeit (z. B. Treppensteigen). Auch diese Alltagsaufgaben zählen als Bewegung.

Als Pflegekraft haben Sie schon auf Ihrer Arbeit viele Bewegungen, die Ihren Kreislauf und Ihre Muskeln trainieren. So muss man zum Beispiel oft Patienten in Betten oder Rollstühlen schieben oder heben.

Die Alltagsbewegungen für Pflegekräfte können den Körper auch belasten. z. B. kann der Rücken durch vieles Heben stark beansprucht werden. Dann kann es eine gute Motivation sein, den Rücken zu trainieren, um späteren Beschwerden vorzubeugen.

Im PA-TRES-Projekt zum gesunden Lebensstil bei Pflegeauszubildenden erhalten die Teilnehmer folgendes Bewegungsprotokoll. Dort kann man alle sportlichen und Bewegungsaktivitäten einer Woche eintragen. Probieren Sie es doch auch mal!

Tragen Sie bitte in unten stehende Tabelle ein, wie häufig und wie lange Sie sich innerhalb einer Schulwoche, einer Frühdienst- sowie einer Spätdienstwoche bewegen. Eine Woche geht jeweils von Montag bis Sonntag.

Bewegungsprotokoll

Durch das Ausfüllen des Bewegungsprotokolls bekommen Sie einen Überblick über Ihr eigenes Bewegungsverhalten sowie die Unterschiede während der verschiedenen Ausbildungsbedingungen (Schichtarbeit, Schule, Freizeit).

Trotz der alltäglichen Bewegungen in Haushalt und Beruf ist es besser für die Gesundheit, zusätzlich noch Sport zu treiben. Das muss gar nicht viel sein: Nach Ansicht von Wissenschaftler reichen schon mindestens zweimal pro Woche mindestens 10 Minuten Ausdauertraining (z. B. Schwimmen oder Joggen) und zweimal pro Woche mindestens 10 Minuten Krafttraining (z. B. Liegestützen oder Hanteltraining) (Geidl, Hendrich, Pfeifer, 2012).

Die so genannte Bewegungspyramide zeigt Ihnen, worauf es ankommt. Dabei ist es nicht immer nötig, ganz streng die Empfehlungen zu befolgen. Wie Sie an der untenstehenden „Daumenregel“ erkennen können, ist es wichtig an mindestens 5 Tagen der Woche 30 min körperlich aktiv zu sein.

Bewegungspyramide nach Geidl, Hendrich, Pfeifer (2012)

Geidl, Hendrich, Pfeifer (2012)

Für die Motivation zu mehr Bewegung ist es hilfreich, über die positiven Auswirkungen von Bewegung nachzudenken. Durch Bewegung und Sport werden wir nicht nur körperlich fitter. Auch unser Geist profitiert davon: So führt Sport z. B. zu geringerer Angst- und Depressionsanfälligkeit, besserer Stressbewältigung oder besserer Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Vielleicht fallen Ihnen noch weitere persönliche Vorteile für Sie ein: z. B. sportliches Aussehen, eine gute Figur?

Trotz der vielen Vorteile - warum bewegen wir uns oft nicht ausreichend? Unser Bewegungsverhalten wird durch viele Dinge beeinflusst: Dazu gehören Bedingungen aus unserer Umwelt (z. B. Zugang zu Sportstätten, Wetter oder Arbeitszeit) oder auch Gründe aus uns selbst (z. B. Freude an Bewegung oder Körpergewicht).

Wichtig ist, dass die jeweilige Bewegungsart Ihnen Spaß macht. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Bewegung zur Gewohnheit wird und man sie lange Zeit weitermacht.

Wenn Sie einmal prüfen wollen, welche Bewegungsarten Sie momentan gerne machen oder gerne machen würden, können Sie hier (http://www.zssw.unibe.ch/befragungen/sportberatung/sporttyp.htm) auf einer Seite der Universität Bern Ihren Sport-Typ ermitteln.

Dieser Test zeigt Ihnen, was für Sie an Sport und Bewegung wichtig ist. Das kann Ihnen helfen, passende Sport- oder Bewegungsarten für sich zu finden. Wenn Sie z. B. der „kontaktfreudige Sportler“ sind, ist „alleine Joggen zu gehen“ vermutlich wenig attraktiv für Sie. Das Risiko steigt dann, dass Sie mit dem Joggen wieder aufhören. Suchen Sie sich allerdings eine Sportart mit Kontakt zu anderen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dabei bleiben.

Inzwischen gibt es bei Volkshochschulen, Vereinen oder Fitness-Studios auch Sport- und Bewegungsangebote für Schichtarbeitende, also auch für Angehörige von Pflegeberufen. Vielleicht gibt es solche Angebote auch in Ihrer Region.

Links

Wenn Sie mehr Informationen zu gesundem Bewegungsverhalten und Sport haben wollen, schauen Sie doch mal zu folgenden Seiten im Internet:

Quellen